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Wenn der Vorhang sich öffnet

Das Theater ist vollbesetzt, überall Menschen - hunderte, tausende. Die samtenen, roten Stühle werden von schwarz gekleideten Menschen besetzt. Jeder hat sich hübsch gemacht, nur um zu verdecken, dass es an gewöhnlichen Bürotagen ganz anders aussieht. Erst nachdem alle ihren Platz gefunden haben wird es ruhiger. Nicht etwa, weil es keinen Grund mehr gäbe zu reden - denn den findet man immer, sondern weil manch einer vielleicht ein leises Geräusch vernommen hat. Das Geräusch, wenn der Dirigent im Orchestergraben auf sein Pult schlägt. Erst einmal, dann ein weiteres mal. Nach weiteren zwei Malen bekommen die Geigen ihren Einsatz. Daraufhin die Celli... plötzlich ist es totenstill im Saal. Auf die Musik kommt es jetzt an. Niemand darf sich einen Fehler erlauben, auch wenn das Publikum ohnehin nichts davon mitbekommen würde... doch es muss perfekt sein. Zu lange haben sie für diesen Moment geprobt. Wie in Zeitlupe öffnet sich der dunkelrote, samtene Vorhang und gibt den Blick auf die Bühne frei. Groß, schwarz ausgelegt... dennoch nicht leer... Das Publikum wartet gespannt...

Die Pauke erklingt noch ein letztes Mal laut, der Vorhang schließt sich innerhalb von Sekunden, die Bühne verschwindet. Die Menschen applaudieren, dann gehen sie. Am morgigen Tag werden sie noch davon sprechen, doch bald werden sie diesen Besuch vergessen haben. Dass sie sich extra rausgeputzt haben, nur für diesen Theaterbesuch. Für dieses eine Mal. Doch die Akteure werden morgen wieder hier sein und das Orchester wird wieder spielen. Für sie ist immer alles gleich, doch das Publikum ist immer ein anderes. Doch das macht keinen Unterschied... es ist belanglos.