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At the beginning

„Ich heiße Liyane. Liyane Shadow!“, wisperte sie, ehe sie den gespannten Bogen losließ, und ihrem Gegenüber ein weiß gefiederter Pfeil aus der Brust ragte. Seine weit aufgerissenen Augen starrten sie angstvoll an, und Liyane ließ den Bogen sinken. „Liyane… Shadow!“, wisperte sie noch leiser als zuvor, und ließ den Bogen sinken. Wie in Zeitlupe fiel das Schwert des Menschen auf den lehmigen Boden. Ein dumpfer Aufprall, und dann hörte sie scheinbar weit weg ein Horn klingen. Sie blickte auf die vielen verwundeten und toten Krieger auf dem Boden. Manchen ragten Pfeile aus der Brust, andere hatten schwere Stichwunden erlitten. Und es waren nicht nur ihre Feinde, die dort lagen. Liyane wandte sich um, und blickte zum Himmel. Die Sonne schien ihr ins Gesicht, und der Himmel war wolkenlos und blau. Nur der blutrote Sonnenuntergang der folgte, erinnerte an die Schlacht auf Leben und Tod. Das Horn klang ein zweites Mal, und Liyane strich sich durch das kurze blonde Haar, dass vom Wind zerzaust worden war. Nirgendwo sah sie nun mehr ein Lebenszeichen, und nur der dritte Ausruf des Horns ließ darauf schließen, dass sie nicht die einzige war die überlebt hatte. Langsamen Schrittes machte sie sich auf den Weg. Mit ihren kurzen Beine, und den hohen ledernen Stiefel kam sie nur langsam voran. Sie blieb nicht stehen, und doch schien ihr der Weg zum Lager endlos. Ihre Blicke streiften Leichen.

Ihr Blick wurde unruhiger als sie die Gestalt eines jungen Mannes entdeckte, der in einen dunkelroten Umhang gehüllt auf dem Boden lag. Sein blondes Haar war zerzaust, die Augen geschlossen. „Vater!“, schluchzte Liyane, und ließ sich neben dem Mann auf die Knie fallen. Tränen tropften auf die schwarze Kleidung die sie trug, und auf den Umhang ihres Vaters. Das Horn klang ein viertes Mal, und war diesmal näher als zuvor. Liyane stand auf. Nein, sie würde dem Horn nicht folgen. Sie würde zurückkehren, und zu der Seite wechseln, gegen die sie gekämpft hatte. So viel besser war sie doch. Sie würde das Angebot annhemen, dass man ihr vor einem Jahr gemacht hatte. Ihre dumpfen Schritte klangen lauter als sonst, als sie aufstand und ging. In die Richtung, aus der sie gekommen war. Das Horn klang ein fünftes, und letztes Mal, ehe das Gebrüll der Nachhut ihrer, bald ehemaligen, Feinde das Land erschütterte. Liyane harrte einen kurzen Moment lang aus, und blickte zu den Bergen im Osten. Ihre blauen Augen funkelten in der Sonne, und sie ging schweigend, und mit ausdruckslosem Gesicht den Bergen entgegen.

Zwei Jahre später, in der Burg des Herrschers der Feltberge, der Feltburg, lehnt eine in schwarz gekleidete Gestalt in einem Türrahmen aus Stein. Ihre langen blonden Haare hängen ihr offen über die Schultern, und sie beobachtet mit ihren blauen Augen aufmerksam das Geschehen, das sich vor ihr abspielte. Die Arme vor der Brust verschränkt, und mit ernster Miene, wirkt sie älter als sie ist. So wirkt die gerade mal vierzehn-jährige mindestens vier oder fünf Jahre älter als sie es eigentlich ist. Den Bogen auf ihrem Rücken trägt sie, als seie es normal bewaffnet durch die Burg zu streifen. Zwei Männer standen in der Mitte des großen Saals, und vier Wachposten an den gegenüberliegenden Türen. Einer der Männer kniete gefesselt am Boden. Er sah stark und mutig aus, doch das verbarg die schweren Wunden nicht die man ihm zugefügt hatte. Der Mann vor ihm, blickte höhnisch auf ihn hinab. Kostbare Kleider aus Samt und Seide bedeckten seinen massigen Körper, und sein roter Bart bedeckte fast die Hälfte seines Gesichtes. Seinen Namen kannte man nicht. Niemand kannte seinen Namen. Denn wenn man den Namen von etwas kennt, kann man es verfluchen. Also auch Menschen. Hier auf der Burg war er einfach nur der Meister. Der Herrscher. So etwas, wie ein König. „Mickriger Halbelf!“, spie er dem gefesselten ins Gesicht. Das Mädchen im Türrahmen schmunzelte. „Wenn du uns keine Informationen geben willst, musst du eben sterben!“, sagte er. Er zeigte seine schwarzen Zähne, als er ein Grinsen versuchte. „Ithil?“, bellte er, und die Gestalt im Türrahmen kam erhobenen Hauptes auf ihn zu. Sie war fast so groß wie er, und erwartete Befehle. „Dein Spezialgebiet denke ich!“, meinte er, und mit einem ausdruckslosem Kopfnicken zerrte das Mädchen den gefesselten Mann auf die Beine, und hielt ihn am Kragen fest. „W- wer bist du?“, stotterte der Mann. „Mein Name ist Liyane… Liyane Shadow!“, wisperte sie so leise, dass nur er es hören konnte. Doch nach den letzten beiden Worten, war der Mann bereits tot, zu Boden gesunken, und in sich zusammen gefallen. Liyane nahm ein Tuch von einem Kronleuchter an der Wand, und wischte einen silbernen Dolch sorgfältig ab. Sie warf das Blutrote Tuch lässig einem der Wachen zu, der es verwirrt auffing. Dann dreht Liyane auf dem Absatz um, und verließ mit dumpfen Schritten den Raum. Das letzte was man hörte, war das leise Klirren ihres Messers, als sie es zurück an ihren Gürtel steckte.

In Loran, der Stadt auf der südlichen Seite des Ling-Flusses, herrschte wie jeden Morgen ein reges Treiben. Fischer fuhren mit ihren Booten raus aufs Meer, Männer bestellten Felder am Rande der Stadt, und die Frauen hüteten die Kinder in ihren Häusern. In einem Gebäude, das aussah wie eine Kapelle, standen Jungen und Mädchen im Halbkreis um einen jungen Mann versammelt. Er war vielleicht sechzehn, älter jedoch nicht. Er wies auf den Tisch neben ihm. Verschiedene Waffen lagen darauf, und die Kinder sollten jeder eine auswählen. Bereits mit zehn Jahren wurde man hier zur Akademie geschickt, um das Kämpfen zu lernen. Denn in diesem Land herrschte schon lange andauernder Krieg. Im Moment ruhte er vielleicht, doch bereits im nächsten Moment könnte eine Armee von Kriegern vor ihrer Tür stehen, und dafür mussten sie gewappnet sein. Die Späher auf den niedrigen Mauern der Stadt würden sie vielleicht rechtzeitig sehen, doch sie hätten vermutlich nur eine Chance: Sie müssten fliehen. Loran war eine Handelsstadt, und nicht für den Krieg geschaffen. Das wusste auch Kailin, der Junge, der die neuen Schüler an der Akademie ihren Waffen zuwies, und ihnen ihren Übungsplatz zeigte.

Kailin kam aus einer armen Familie. Sie hatten nicht viel Geld, und Kailins Mutter starb bei seiner Geburt. Sein Vater war ein Händler, und hatte keine Zeit für ihn, und das schon seit er klein war. Er meinte nur, er müsse eine Frau edlen Blutes heiraten, damit endlich etwas Geld in ihre Familienkasse fließen würde, doch Kailin wollte keine von den eingebildeten Frauen heiraten, die sein Vater ihr vorgeschlagen hatte. Er sah gut aus, und hätte so keine Probleme gehabt eine Frau zu finden, doch er sagte immer: Die Richtige, war noch nicht dabei. Und ohnehin hatte er keine Zeit für eine Frau an seiner Seite, er würde bald in den Krieg ziehen. Und er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde.

Den Krieg erklären? In drei Nächten?“, wiederholte Liyane Shadow die Worte des Meisters. „Ja, und du wirst bei den Schwerkämpfern mitkämpfen, nur damit das klar ist!“. Für den rotbärtigen war die Sache damit erledigt. Und Liyane machte sich auf den Weg durch die Tore der mächtigen Burg, und hinein in eine andere Welt. Die Welt südlich des Ling. Loran!

 Die Truppe der sie angehörte war die, die als letztes in Loran ankommen würde, so hatte es der Meister befohlen. Es waren seine stärksten Männer und Frauen unter ihnen, egal ob Bogenschützen, Lanzen- oder Schwertkämpfer. Liyane blickte dem blutroten Sonnenaufgang entgegen. In drei Tagen würde Loran gefallen sein, und sie würde den Sonnenuntergang genießen. So wie vor zwei Jahren… Und wieder zurück nach Osten gehen. In Richtung der Berge.

„Na? Auch hier?“, fragte ein junger blonder Mann Liyane, und ging wohl schon längere Zeit neben ihr. Die Truppe hatte einen schnellen Schritt an den Tag gelegt, doch es schien allen mühelos mitzuhalten. „Was willst du?“, warf Liyane barsch zurück. Die eiskalten blauen Augen des Jungen blickten sie durchdringend an. Er war älter als sie. Sechzehn vielleicht. Sein langes Schwert und einige Dolche steckten an seinem Gürtel. „Ja natürlich dich, was sonst?“, entgegnete er mit samtweicher Stimme, und legte Liyane fürsorglich die Hände auf die schmalen Schultern. Liyane schob sie vorsichtig beiseite. „Wenn du nach dem Angriff noch lebst überleg ichs mir“, sagte sie lächelnd, und lief zum vorderen Teil der Armee.

Am nächsten Abend, hörte Kailin als Erster die Rufe der Späher. Er brüllte es auf dem Marktplatz, auf dem die Händler ihre Stände zusammenpackten: „Sie kommen! Das gegnerische Heer wird in ein oder zwei Tagen hier sein!“. Und sie kamen, die Krieger. Überall krochen sich aus den Häusern, und versammelten sich am nächsten Mittag auf dem Marktplatz. Weinende Kinder, schreiende Frauen, und die vielen Kieger, die diesem Krieg nicht gewachsen waren. „Ein Kundschafter ist nach Argan gereist. Die Elben werden uns sicherlich helfen!“, sagte Kailin zuversichtlich, als er sich von seinem Vater verabschiedete. Dieser klopfte ihm nur auf die Schulter, und nickte.

Sie würden den Kampf nicht in der Stadt selbst austragen, sondern davor. Loran war nur schwer zu verteidigen, also machte sich das nicht allzu große Heer auf den Weg. Bereits am Abend trafen sie auf die ersten Elbenritter, die aus den nahegelegenen Wäldern gekommen waren.

Liyane war eine der ersten die das lagernde Heer aus Loran sah. Sie musste sich ein Lachen verkneifen, als sie sah wie klein es war. Sie beschlossen nahe am Wald zu rasten. Noch wussten sie nicht, was sie am nächsten Morgen für eine üble Überraschung erleben würden.

Kailin machte sich große Sorgen. Viele Elben waren noch nicht erschienen. Höchstens vier Dutzend, und er hatte auf sie gezählt. Plötzlich landete etwas neben ihm. Erschrocken fuhr er auf. Fast wäre er dabei ins Feuer gefallen. „Wer bist du denn?“, fragte eine seltsame Gestalt mit schwarzen Haaren, hohen schwarzen Stiefeln und roten Augen ihn. Einen Moment lang begriff er gar nichts mehr, doch dann begriff er: „Loei?“, fragte er zögernd. Die Elbe ihm Gegenüber nickte. Sie war eine von den Mädchen gewesen, die Kailins Vater ihm vorgestellt hatte. „Und, hast du’s dir noch mal überlegt?“, fragte sie. „Was überlegt?“, antwortete Kailin. „Das mit uns“, sagte Loei leise. Kailin schüttelte nur den Kopf. „Nein, das wird nichts“, sagte er. Dann ging er zu seinem Zelt, und legte sich schlafen.

Liyane wachte am Morgen von einem Schrei auf. Erschrocken fuhr sie von ihrem nächtlichem Lager hoch, und stürzte aus ihren Zelt hinaus ins Freie. Was sie sah, ließ sie erschrocken nach Luft schnappen. Mindestens hundert Leichen lagen leblos auf dem Boden. Sie hatten keinerlei äußere Zeichen von Wunden, doch der Geruch von Firthstein hing in der Luft. Es war ein Gift, dass nur die Elben einzusetzen wussten, und Liyane wusste: Sie würde die Toten rächen.

„Es hat geklappt, doch sie haben das Gift bemerkt!“, sagte Loei zuversichtlich, als das Heer aufbrach, und dem gegnerischen entgegen zog.

Es war am Abend, und der blutrote Sonnenuntergang zog sich hinter den Bergen im Osten entlang, als beide Heere aufeinander trafen. Der erste Pfeil der auf Kailins Heer zuflog, stammte von Liyanes Bogen. Der Krieg, hatte nun begonnen.

Mitten in der Nacht begann es zu regnen. Kailin hing das rote Haar tropfnass in die Stirn, und er konnte seinen Gegenüber kaum erkennen. Als plötzlich eine Frau vor ihm stand, den Bogen in der Hand, und den Blick entgeistert auf ihn gerichtet, sagte Kailin nur: „Ich kämpfe nicht gegen Mädchen!“, und verschwand mit einem Schwerthieb in der Schlacht. Er zählte die Toten nicht, doch er wusste: So viele, waren es noch nie gewesen.

Liyane starrte entgeistert dem Jungen hinterher, der sie soeben einfach stehen gelassen hatte. Irgendetwas an ihm, erregte ihre Aufmerksamkeit. Der Regen perlte an dem schwarzen Stoff ihrer Kleidung ab. doch ihr war kalt. Sie tauschte den Bogen in ihrer Hand gegen ihr Langschwert aus, und rannte den roten Haaren des Jungen hinterher.

Kailin merkte nicht, dass er verfolt wurde. Er teilte nur einen brutalen Hieb nach dem anderen aus, und achtete darauf, denen, die er tötete, nicht in die Augen zu sehen. Erst als er eine Schwertspitze an der Hüfte spürte, drehte er sich um, und parierte den Schlag gerade noch rechtzeitig mit seinem Schwert. Diesmal war es zu spät, er sah blau leuchtende Augen, und hielt eine Sekunde lang inne, ehe er sich wieder fing, und sein Schwert ergriff, und den schnellen Schlägen des Mädchens auswich. Der Boden unter ihm war lehmig und rutschig, sodass er ein paar Mal fast den Halt verlor. Er wunderte sich, dass die blonden offenen Haare das Mädchen nicht beim Kämpfen störten. Nach einigen Minuten des Kämpfens konnte er sich endlich von der blonden schwarz gekleideten Gestalt befreien, und rannte zurück zum Lager. Als er sich nach ein paar hundert Metern umdrehte, sah er das Mädchen allein im Regen stehen. Ihr Blick war ausdruckslos, doch sie wirkte verloren. Überall um sie herum lagen Leichen beider Seiten, und Kailin blieb stehen, um zu sehen was sie machen würde. Doch sie stand einfach nur da, und rührte sich nicht. Erst nach ein paar Minuten drehte sie sich um, und schnallte ihr Schwert auf den Rücken. Als er die weiß gefiederten Pfeile in dem Köcher auf ihrem Rücken sah, erkannte er, dass es einer ihrer Pfeile gewesen sein musste, der die Schlacht eröffnet hatte.

Am nächsten Morgen, noch im Morgengrauen begegneten sich Liyane und Kailin wieder. „Du schon wieder!“, knurrte Kailin, und zückte sein Schwert. Liyane hob abwehrend die Hände, und zeigte, dass sie keine Waffe in den Händen hielt. Kailin ließ sie gehen. Warum, konnte er selbst Jahre später nicht erklären. Es waren nur noch wenige Soldaten übrig. Auf beiden Seiten. Wobei „wenige“ auf beiden Seiten etwas anderes bedeutete. Die Elben hatten mit der anderen Seite verhandelt, und sie davon überzeugen können, ihnen Zeit zu geben, um sich auf die nächste Schlacht vorzubereiten.  Kailin blickte sorgenvoll zum Himmel. In der Ferne sah sie noch die blonde Frau verschwinden. Sie ging auf Kailins Lager zu. Seltsam, dachte er, und machte sich auf ihr zu folgen.

Liyane stand zwischen zwei Zelten im gegnerischen Lager, und betrachtete die, die vor zwei Jahren noch ihre Freunde gewesen waren. Sie blickte nur in wenige bekannte Gesichter, und war wenig überrascht, dass kaum einer die Schlacht vor zwei Jahren überlebt hatte. Sie fühlte sich zurück versetzt, als sie zwischen den Zelten hindurch ging. Einige deuteten auf sie, und murmelten leise. Vermutlich hatten einige sie in der Schlacht gesehen. Als sie an einem Zelt der Elben vorbei kam, sah sie eine, ihr bekannte Gestalt im Zelteingang knien. „Loei?“, fragte sie laut. Einige Gesichter wandten sich zu ihr um. Loei stand auf, und klopfte sich den Dreck vom ihren Kleidern. Sie schmunzelte. „Wir waren mal Freundinnen Shadow!“, fluchte sie halblaut. Liyane zuckte mit den Schultern, und verschränkte die Arme vor der Brust. „Würdest du’s für mich tun?“, fragte Loei, und war ihr einen vielsagenden Blick zu. Liyane grinste. „Nein“, sagte sie, und wandte sich auf dem Absatz um. „Kailin?“, fügte Loei hinzu, und sprach den Namen betont langsam aus. „Kailin? Wer soll das sein?“, fragte Liyane barsch. Loei nickte zu einem Zelt, ein paar Meter entfernt, an dem der Junge lehnte, gegen den sie gekämpft hatte. Ohne eine Antwort zu geben, ging sie an Loei vorbei, und verließ das Lager der Loraner, ohne Kailin, Loei, oder irgendwem anders auch nur noch einen Blick zuzuwerfen.

 

 

Wie es kommen musste, zogen beide Seiten erneut in die Schlacht. Kailin standen die Tränen in den Augen, doch er kämpfte bis in den Abend hinein. Das blonde Mädchen hatte er nur noch einmal gesehen nachdem sie ihr Lager verlassen hatte. Er wusste jetzt, warum er sie hatte gehen lassen, und es war wieder Abend als er ihr begegnete. „Du gehörst nicht zu uns…“, setzte Kailin an, und stützte sein Schwert auf den Boden. Liyane zuckte mit den Schultern. „Ich hab mal zu euch gehört. Das ist allerdings schon zwei Jahre her“, entgegnete sie, und von ihrer selbstsicheren Art war nichts mehr geblieben. Kailin hob die Augenbrauen. Um sie herum tobte eine Schlacht, und er unterhielt sich mit seinen Feinden. Kaum zu glauben. „Eigentlich müsste ich dich töten, ich hoffe das weißt du!“, sagte Liyane bestimmt, doch ihre Stimme zitterte. Kailin nickte. „Ich weiß. Ich dich auch“. „Und warum tust du’s dann nicht?“, fragte Liyane skeptisch. Kailin ging langsam auf sie zu. „Darum“.